Die Zunehm-Spirale!

Machen wir uns erstmal bewusst, wie wir wieder in diese übergewichtige Situation geraten konnten. Was auch immer das Motiv bei Euch war, durch essen ein Hochgefühl erzeugen zu wollen, es war der Stein, der die Negativ-Spirale ins Rollen gebracht hat. Natürlich müssen wir alle essen und lieben es auch. Und das soll sich auch nicht ändern. Aber sollten wir etwas, was wir lieben, etwas mehr Achtsamkeit schenken?
Nach einer erfolgreichen Diät fühlen wir uns toll und alle machen Dir Komplimente. Man hat sich den Kleiderschrank neu bestückt, bzw. trägt endlich wieder Stücke, die einem schon lange nicht mehr passten. Sie sind zwar eigentlich nicht mehr sonderlich modisch, aber unser Stolz dieses Teil wieder bezwungen zu haben, überstrahlt alle modischen Zweifel.

Ab März lässt allerdings leider der allgegenwertige Diät-Wahn nach und diejenigen, die immer noch durchhalten, werden missmutig von denen, die bereits aufgegeben haben, beäugt. Sie halten dir einen Spiegel vor, dass sie länger durchgehalten haben als Du mit Deiner neuen tollen Super-Diät. Du hast ja auch ein bisschen an Gewicht abgenommen, doch umgibst Du Dich jetzt lieber mit anderen „Abbrechern“. Da werden endlich wieder Kekse mit ins Büro gebracht. Ein Kuchen zum Kaffee? Ja gerne! Man hat es sich ja verdient, weil man so lange darben musste. Noch eine Pralinenschachtel, eine ganze Pizza und ein großes Bier. Das schmeckt alles aber auch zu gut und je mehr desto besser. Außerdem hat das Jahr auch im Job wieder Fahrt aufgenommen und der Stress steigt. Keine Zeit mehr für aufwendige Zubereitung und Einkaufen von 25 Zutaten für nur einen mickrigen Salat. Es muss schnell gehen. Mittagspause endlich wieder zum Italiener und nicht mehr der Diätfraß aus der Tupperdose. Alles ist wieder beim Alten und man sieht ja auch noch nicht, dass ein paar Gramm wieder drauf sind.

Und überhaupt ist schließlich der Jojo-Effekt allgegenwertig, zumindest bei den Dich umgebenden „Abbrechern“. Deine Übungen oder eben Sporteinheiten, die Du noch während der Diät gemacht hast, fallen immer mehr der wenigen Zeit zum Opfer. Man nimmt wieder die Rolltreppen und Aufzüge. Kennen wir alle! Wenn dann das alte Gewicht wieder erreicht ist, fällt das Treppenlaufen und die Bewegung generell viel schwerer. Man muss schließlich auch viel mehr mit sich herumschleppen. Daher meidet man Bewegung immer mehr, verbrennt dadurch noch weniger und setzt immer mehr an. Was macht man in der Zeit, wenn man sich nicht bewegt? Zum Fernsehen passen ideal Snacks und gegen die kurz aufflammenden Gewissenbisse helfen sie auch irgendwie hinweg. Zumindest wenn man eine Portion mehr nimmt. Der Magen passt sich den stetig steigenden Mengen an und gibt laut, wenn er Nachschub bedarf. Aber auch unsere Portionen werden immer größer. Wer soll denn von den 3-4 Portionen, die auf der Packung stehen, satt werden? Die esse ich alleine. Dafür brauche ich große Teller und Gläser.

Sonst muss man ja auch so oft laufen, wenn nicht direkt alles auf dem Coachtisch aufgestapelt wird. „Eigentlich ist es nicht richtig, sich so zu ernähren“ flammt immer wieder in unserem Kopf auf. Aber es ist zu gemütlich in Jogginghose auf dem Sofa bei einer guten Netflix Serie, das Wochenende zu verbringen. Es macht glücklich. In seiner kleinen gestalteten Blase von gemütlichen Klamotten und genug Essen ist die Welt in Ordnung. Man zieht sich immer mehr in diese Blase zurück, weil eine zwickende Hose, ein kurzer Atem oder eine blöde Bemerkung uns zu sehr schlechte Momente bescheren würde. Es würde uns in unserem Eifer nach Hochgefühl durch essen auch nur ablenken.

Wir werden fett.

Motivierte Grüße Euer Lasse
http://person.lassewalter.de/

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